Den Leiharbeitern, Arbeitslosen und Empfängern von Leistungen nach SGB II (Hartz IV) oder SGB XII (Sozialhilfe) die sich darüber beklagen, daß sie von dem Geld was ihnen zur Verfügung steht kein menschenwürdiges Leben führen können, wird in unserem Land oft und gerne vorgeworfen, daß es ihnen doch eigentlich sehr gut ginge und daß sie einfach nur notorisch unzufrieden seien. Besonders gerne wird ihre Situation mit der von „echten Armen“ in Asien, Afrika oder Südamerika verglichen und Ihnen gesagt, sie sollten dankbar sein für das, was sie haben und vor allem für das, was der Staat für sie tut. Zwar ist unbestritten, daß es unter den vorgenannten Personengruppen Menschen gibt, die das deutsche Sozialsystem ausnutzen – es werden aber prozentual nicht so viele sein, wie Besserverdienende, Reiche und Superreiche, die das deutsche Steuersystem ausnutzen oder Geld daran vorbei schleusen. Nur, daß was bei Leistungsempfängern als verachtenswürdiges Schmarotzertum bezeichnet wird, bei Steuerhinterziehern clever genannt wird! Sicherlich wird es auch Leistungsempfänger geben die klagen, obwohl es ihnen vergleichsweise gut geht, aber die gibt es erstaunlicherweise viel öfter unter Besser- und Bestverdienern! Es ist daher schlicht falsch und dient nur der Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens - oder des der WählerInnen - diesen Personengruppen Unzufriedenheit vorzuwerfen und nicht von Armut zu sprechen. |