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Ausdrucksvolle Meditation zum Karfreitag – berührend und beeindruckend |
| 30.04.2019 18:12:05 |
In guter Tradition fand am Abend des 19.4.2019 in der Herz-Jesu-Kirche Ludwigshafen eine musikalische Meditation zum Karfreitag statt. In der dunklen, nur durch Kerzenschein beleuchteten, Kirche begann das Ensemble Vokalissimo stimmungsvoll das Programm am Kircheneingang mit dem Titel gebenden gregorianischen Choral „Crucem tuam adoramus“. Anschließend folgten die neun Sängerinnen und Sänger mit ihrem Chorleiter Markus Braun dem von Diakon Hubert Münchmeyer durch die Kirche getragenen Kreuz, um dann um den Altar stehend Giovanni Pierluigi Palestrinas kunstvoll polyphon angelegte Motette „Vexilla regis“ zu intonieren, dessen letzter Teil „Te summa Deus Trinitas“ später den Abschluss der Meditation bilden sollte.
Nach Caspar Othmayrs „Ich grüße dich am Kreuzesstamm“ folgte ein Block mit zeitgenössischer, klanglich reizvoller Chormusik von Rihards Dubra („Miserere mei“) und Vytautas Miškinis („Adoramus te, Christe“). Beide Werke sind geprägt von differenziert eingesetzter Harmonik, die traditionelle Akkorde mit dezent dissonanten Erweiterungen versieht. Im nächsten Programmabschnitt ging es mit Palestrinas „Kyrie“ aus der „Missa Aeterna Christi munera“ und Francisco Guerreros „O Domine Jesu Christe“ noch einmal in das 16. Jahrhundert. Ein „Ausflug“ in die reiche englische Chortradition schloss sich mit „Hear my prayer“ von Adrian Batten und „Lord, for thy tender mercy`s sake“ von Richard Farrent an. Das archaisch anmutende „Pater Noster“ des russischen Komponisten Igor Strawinsky rundete die Werkauswahl ab. Umsichtig und differenziert wurde das konzentriert agierende Vokalensemble von Markus Braun durch das anspruchsvolle und vielseitige Programm geführt. Chorischer Wohlklang und intonatorische Reinheit prägten den Abend. Ausdrucksvoll trugen die Sänger zudem die Musik ergänzende, auf den Karfreitag abgestimmte und zum Nachdenken anregende Texte von Rainer Maria Rilke, Paul Gerhardt und Franz Christian Hörschläger vor. In einem Sprechchor mit einer gesungenen Solostimme gestalteten sie gemeinsam Gedanken zum „Kreuz“. Dabei füllten sie, sich sprechend in der Kirche bewegend, den ganzen Raum mit bewegenden Worten. Diakon Hubert Münchmeyer sprach Gebete und den Segen, der einen berührenden und beeindruckenden Abend beschloss.
Rike Schnittker, 20.4.2019 |
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