Katalysator für die Bildung
„Der Bildungsbericht ist alarmierend“ titeln große deutsche Zeitungen. Viel zu wenig investiert das Land der Dichter und Denker, der Erfinder und Entwickler in Bildung. Zusätzlich zum Staat ist das Engagement der Wirtschaft erforderlich. Der Materialtechnik-Spezialist Umicore aus Hanau fördert bereits seit 2006 das Interesse des Nachwuchses in Naturwissenschaften und Technik. Vor kurzem erhielten zwei Kindergärten aus München wieder zwei Science-Lab- Forscherkisten.
„Ein Juwel“, jubelt Alicia und greift in eine der beiden Holzkisten. Begeistert hält sie einen Glaskristall in der Hand. Wozu ist der gut? „Damit kann man die Farben des Regenbogens finden“, verrät Sonja Stuchtey von Science-Lab, einer unabhängigen Bildungsinitiative, die deutschlandweit seit mehr als sechs Jahren bereits rund 15.000 Kinder in ihrer Neugier bestärkt und an Themen aus Technik und Naturwissenschaften herangeführt hat. Bald schnellen viele Kinderhände mit den Kristallen aus der Forscherkiste in die Höhe. „Achtung! Niemals in die Sonne schauen! Den Regenbogen findet ihr um Euch herum“, lautet der Tipp an die kleinen Forscher. Und wirklich: Auf dem Boden schillern viele Farbflecken in den bunten Farben des Regenbogens. „Schau, da ist einer – und da noch einer.“ „Und welche Farben entdeckt ihr?“ „Rot“, „Blau“, „Grün“ rufen alle durcheinander.
Die Entdeckerstunde ist der Auftakt einer „Forschungsreise“, die zwei Kindergärten mit Unterstützung von Umicore unternehmen. Die Übergabe der Materialkisten an die Kindergärten FIZ Strolche und den Städtischen Kindergarten im Rose-Pichler-Weg ist der erste Teil des Wegs. Dem folgt die Fortbildung von vier Erzieherinnen durch Fachleute der Initiative Science-Lab. Auf dem Programm stehen die Themen Wasser, Farben, Schall, Elektrizität und Luft. Gerade letztgenanntes liegt besonders Umicore am Herzen. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Produzenten von Autoabgaskatalysatoren und forscht unter anderem an klimafreundlichen Brennstoffzellen. „Saubere Luft ist eines der wesentliche Anliegen, um die wir uns im Interesse unsere Kindern und der Umwelt kümmern müssen“, sagt Michael Neisel, Mitglied des Umicore-Vorstands. Mit der Förderung der Technikbegeisterung schon im Kindergartenalter blickt das Unternehmen in die Zukunft: „Innovation hat viel mit Interesse zu tun. Deshalb wecken die Experimente aus der Forscherkiste in den Kindern den Erfindergeist. Sie lernen spielend, wie spannend Naturwissenschaften und Technik sind.“ Später, so hoffen Umicore und Sience-Lab, wird sich Begeisterung auf die Berufswahl auswirken und den Nachwuchs motivieren, eine technische Ausbildung zu wählen. Neisel: „Dieses Ziel lohnt das Engagement. Denn die deutsche Wirtschaft braucht Fachkräfte und Ideen, um technologisch führend und wirtschaft erfolgreich zu bleiben.“
Doch zunächst einmal lernen die Münchner Kindergärtnerinnen. Eine 6-stündige Schulung, befähigt sofort mit dem Forschen anzufangen. Sie testen die Versuche aus der Forscherkiste, lernen passende Spiele kennen und verknüpfen dies mit dem Alltag der Kinder. Zudem erläutern ihnen Forscher und Techniker die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Experimente, um Unsicherheiten abzubauen.
Denn nur wenn früh die Neugier der Kleinen gefördert wird, lassen sich Bildungslücken vermeiden und die Chancen der Wirtschaft auf qualifizierte Mitarbeiter verbessern. Seit 2007 stattete Umicore bereits mehr als 15 Kindergärten und Grundschulen mit der Forscherkiste aus. Die Resonanz der Kindergärten und Grundschulen ist so positiv und die Freude der eingebundenen Umicore-Mitarbeiter an den begeisterten Kindern so groß, dass das Projekt Forscherkiste weitergehen soll.
Alicia staunt, wo sich überall Luft versteckt. Herrn Quell, Umicore AG, freut die Begeisterung.
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