Fälschlicherweise angeklagt und mehrere Wochen im Gefängnis festgehalten
LOBNJA (Russland) — Vor mehr als sechs Wochen wurden zwei Zeuginnen Jehovas verhaftet, während sie in Lobnja bei Moskau über ihren Glauben sprachen. Sie sind immer noch im Gefängnis, weil man ihnen fälschlicherweise vorwirft, in Wohnungen eingebrochen zu sein. Trotz intensiver Bemühungen ihrer Anwälte und Vertreter der Religionsgemeinschaft konnte man keine Freilassung erreichen.
Am 7. Mai 2010 beteiligten sich Maria Subko und Anna Melkonjan, die zur örtlichen Versammlung (Gemeinde) von Jehovas Zeugen gehören, an ihrer gewohnten Missionstätigkeit. Polizeibeamte nahmen sie fest, als sie sich mit den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses über die Bibel unterhielten. Man machte sie für einige Raubüberfälle verantwortlich, die kurz zuvor in Lobnja vorgekommen waren. Trotz der offiziellen Richtlinie, weniger Untersuchungshaft zu verhängen, bleiben die beiden Frauen, die einen guten Ruf haben und nicht vorbestraft sind, aufgrund von Indizienbeweisen weiter im Gefängnis. Außerdem veröffentlichte man ihre Namen und Fotos im russischen Fernsehen, wodurch sie als Kriminelle dargestellt wurden, obwohl sie eindeutig beweisen konnten, dass sie nichts mit den Straftaten zu tun haben.
Der Anwalt Dmitrij Kolobow erklärte: „Eine vorläufige Untersuchung des Falls hat ergeben, dass die Behörden in Lobnja nicht mit dem Ziel vorgehen, Recht zu üben. Stattdessen herrscht eindeutig Voreingenommenheit. Der ermittelnde Beamte erkennt nicht einmal an, dass die Frauen ein hieb- und stichfestes Alibi haben. Wir überlegen jetzt, ob wir in dieser Sache wegen der bewussten Fehlinterpretation der Beweise gegen die Polizeiorgane rechtlich vorgehen.“
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