(doem) Es ist ein regnerischer Tag. Der alternde Elias Davidsson sieht müde aus. Wir treffen uns in einem kinesischen Lokal in der Kölner Innenstadt. Elias Davidsson sieht müde aus, aber seine Augen funkeln: "Der 11. September 2001", sagt er trotzig - sicherlich zum x-ten Mal, "der 'größte Betrug des 21. Jahrhunderts' war kein islamistischer Terrorakt, sondern eine gezielt von der CIA inszenierte Aktion, Vorurteile, Ressentiments und schließlich offene militärische Agression von und gegen die islamische Welt zu schüren!" Das sitzt.
UNGEHEUERLICH
Wie kommt Davidsson zu dieser ungeheuerlichen Behauptung? 90 Prozent der inteligenten Weltbevölkerung hätten bestimmt spätestens nach diesem, Davidssons erstem Satz ihren Hut genommen, sich an den Kopf gefasst und wären 'Verschwörungstheoretiker' schimpfend gegangen. Davidsson kennt solche Verhaltensweisen. Aber: Er weiß auch, wovon er spricht - schließlich ist es sein Fachgebiet, über das er neben unzähligen Vorträgen, Publikationen, Austausch mit anderen zu diesem Thema Befassten, Interviews, etc. pp. auch ein 500 S. fassendes Werk geschrieben hat (Hijacking America's Mind on 9/11: Counterfeiting Evidence, Algora Publishing, 2013, ISBN 978-0875869728)
FAKTEN
FAKTEN, FÄLSCHUNGEN, FOLGEN - 10 GRÜNDE ZU ZWEIFELN ist so ein Projekt, das Elias Davidsson unterstützt, das die 3000 Toten oder mehr des 11. September 2001 näher untersucht, sich mit den vermeintlich wahren Hintergründen der folgenschweren Ereignisse befasst. Warum etwa taucht auf keinem Video irgendeiner Flughafenkamera ein Bild des vermeintlichen Attentäters Mohammed Atta auf? Warum wurden in den Trümmerns des World Trade Centers keine Leichenteile Entdeckt?? Alles, was wir kennen sind die grausamen Bilder von den einstürzenden Neubauten, die um die Welt gingen, Tage, Wochen, Monate wiederholt wurden, bis sie wirklich keiner mehr sehen konnte. Das (Zerr)Bild des bösen, apokalyptischen Moslems war geboren.
THESE
Elias Davidsson hat eine These: "Es waren von der CIA gesteuerte Kampfdrohnen, die die Katastrophe auslösten." Die Indizien sprächen dafür. Was aus den waren Maschinen - mit Mohammed Atta etc., wenn es einen solchen wirklich gab - geschah, sei Spekulation, so Davidsson, der den 'größten Betrug des 21. Jahrhunderts' wacker zu lüften sucht. Davidsson: "Der 11. September ist Ausgangspunkt aller ab dato geführten kriegerichen großen Agressionen, denen etliche Menschen aus Profitgier zum Opfer fielen." Sei es der Irak, Afghanistan oder Syrien - überall sollte / soll der vermeintlich "böse Moslem" bekämpft werden. "Enthüllt die Wahrheit des 11. Septembers", möchte Elias ausrufen, mit funkelnden Augen!
Er mag müde aussehen, mit seinem Latein am Ende ist er noch lange nicht.
ENDE
Wir sind am Ende unseres Gesprächs, am Ende der Hühnersuppe mit Ente süß-sauer im kinesischen Lokal. Elias gibt mir zum Abschied die Hand. Der Regen nieselt Bindfäden - draußen. Elias wird nach Hause fahren, irgendwo bei Bonn. Weite Reisen sind zu oft zu gefährlich. Der Arm der CIA, die mit Sicherheit nicht vor Begeisterung geschlossen zu Davidssons Äußerungen aufspringt, ist lang. Elias kämpft weiter gegen Windmühlen - gleich Don Quixhotte. Tut er das wirklich. Für viele ist der 11. September abgehakt, für Davidsson nicht.
ELIAS DAVIDSSON, Leben & Werk:
Elias Davidsson wurde in Palästina als Sohn deutscher Eltern mit jüdischem Glauben geboren, die 1931 bzw. 1935 aus Deutschland emigriert waren (den Familiennamen seines Vaters David Kahn ersetzte er später gemäß isländischer Namenskonvention durch das Patronym Davidsson). Davidsson lebte zunächst in Tel Aviv, später in Jerusalem. Teile des zweiten Lebensjahrzehnts verbrachte er in Frankreich, wo er zeitweilig Mitglied der sozialistisch-zionistischen Jugendorganisation Hashomer Hatzair war.[1][2]
Musik
KINDHEIT
Bereits in der Kindheit unternahm er Kompositionsversuche und studierte Klavier und Komposition in Köln, Freiburg und Basel unter anderem bei Klaus Huber, Janka sowie Jürg Wyttenbach, Jacques Wildberger, Thomas Kessler und Roland Moser. Ab 1962 lebte er in Island und nahm die isländische Staatsbürgerschaft an. Nach zwanzig Jahren als IT-Programmierer begann er als erster Komponist in Island, computergestützte avantgardistische Musik zu komponieren. 1976 wurde bei den Nordischen Musiktagen in Reykjavík sein Piano Trio (mit Schlagwerk) aufgeführt. Es folgte Landslög, eine Fantasie nach isländischen Volksweisen. Mit Cheetahs, Impotent legte er ein Werk für Musiktheater vor.
90ER
Seit Beginn der 1990er-Jahre konzentrierte er sich auf musikpädagogische Arbeit und die Komposition leicht fasslicher Werke für Unterrichtszwecke mit meist bildhaften Titeln. Unter den über 20 Sammlungen für verschiedene Instrumente[3] finden sich unter anderem das Graena Bokin mit 36 Klavierstücken, eine Sammlung mit Cellostücken oder die vom VdM für den Unterricht empfohlenen[4] 18 Klavierduette The Red Carousel – Das Rote Karussell.
STUDIUM
Elias Davidsson, der neben Klavier auch Akkordeon und Lithophon [5] spielt, lebt seit 2008 als freischaffender Komponist in Alfter bei Bonn.
Israel/Palästina
PALÄSTINA
Sich selbst als „Palästinenser jüdischer Abstammung“ betrachtend,[6] setzt er sich seit den 80er Jahren für einen gemeinsamen Staat für Israelis und Palästinenser ein[7] und war Mitbegründer der Vereinigung Island-Palästina.[8] Er erklärt sich als Antizionist auf Grund der "universalen Prinzipien der Menschenwürde und des Respekts vor Menschenrechten" [9]
HAUPTVERFECHTER
Davidsson gilt als isländischer Hauptverfechter antiisraelischer und antiamerikanischer Theorien.[10] 2012 besuchte er zusammen mit den Muslim-Markt-Betreibern Yavuz Özoguz und Fatima Özoguz aus Delmenhorst sowie Jürgen Elsässer, Gerhard Wisnewski, Karl Höffkes, dem niedersächsischen FDP-Landtagskandidaten Claus Hübscher,[11][12] [13][14] auch aus Delmenhorst, Ralf Flierl, Chefredakteur des Anlagemagazins "Smart Investor",[15] sowie den Kölner "Arbeiterfotografie" - Aktivisten Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.
Publizistik und politische Aktivitäten
Seit den 90er Jahren befasst sich Davidsson mit dem Völkerrecht. In den 90er Jahren erforschte er die menschenrechtlichen und strafrechtlichen Aspekte von Wirtschaftssanktionen.[16] [17] Einige seiner Beiträge wurden in juristischen Fachzeitschriften veröffentlicht.[18][19][20]. Seit 2002 befasst Davidsson sich mit den Ereignissen des 11. September 2001 und mit dem Thema Terrorismus. In dem Kontext verbreitet er über diverse Medien, u.a. seinen blog[21] sowie die Zeitschrift Ossietzky, Verschwörungstheorien zum 11. September 2001. [22] [23] [24] [25] [26] Dem islamistischen Portal Muslim-Markt der Familie Özoguz gab er 2009 ein Interview [27]. Am 9. Oktober 2009 kam es in Frankfurt/Main im Kontext einer Veranstaltung im Club Voltaire mit dem verschwörungsideologischen Hip Hop-Duo Die Bandbreite, Elias Davidsson sowie Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann von der Kölner "Arbeiterfotografie" zu Protesten und Auseinandersetzungen. Der Vorsitzende des Club Voltaire trat nach seiner bereits im Vorfeld geäußerten Kritik aus Protest gegen die Durchführung der Veranstaltung zurück. Der Querfront-Publizist Jürgen Elsässer veröffentlichte am 6. Oktober einen Solidaritätsaufruf unter der Überschrift Stoppt die “linke” SA!. [28] Am 28. und 29. November 2009 war Elias Davidsson zusammen mit Michael Buback, Odfried Hepp , Klaus Rainer Röhl und Michael Vogt Referent der V. Bielefelder Ideenwerkstatt der "Burschenschaft Normannia-Nibelungen" unter dem Titel „Terrorismus – Freiheitskampf, Fanatismus oder staatlich gelenkte Gewalt?“ |