Die Solarförderung in Deutschland sinkt stärker als bisher angenommen. Darauf verständigten sich die Fraktionen, welche die schwarz-gelbe Bundesregierung tragen. Privatleute, die eine eigene Anlage auf dem Dach haben, bekommen demnach künftig nur noch 80 Prozent des von ihnen eingespeisten Stroms vergütet. Den Rest müssen sie selbst verbrauchen. In vorherigen Gesetzesentwürfen war noch ein Wert von 85 Prozent vorgesehen. Umgekehrt ist das Bild allerdings bei größeren Solaranlagen, die sich auf Freiflächen befinden: Sollten diese eigentlich nur eine Kostenerstattung für 90 Prozent des von ihnen eingespeisten Stroms erhalten, bleibt ihr Wert nun doch bei 100 Prozent.
19,5 Cent pro Kilowattstunde
Privatleute erhalten ab dem 1. April damit nur noch 19,5 Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Bislang waren es noch 24,4 Cent. Solarparks (größer als die Anlagen, die nicht von den Änderungen erfasst werden) erhalten künftig nur noch 13,5 Cent pro Kilowattstunde. Sofort greifen tun diese Änderungen allerdings nur für Anlagen, die erst nach dem 24. Februar dieses Jahres gemeldet wurden. Ältere Anlagen bekommen noch bis Ende Juni den alten Satz, ältere Solarparks sogar bis Ende September.
2500 bis zu 7500 Megawatt: Künftige Solarförderung wird höhere Mathematik
Wie hoch die Förderung künftig sein wird, hängt laut Regierungsbeschluss vom Verbrauch der Solartechnik ab. Beschlossene Sache ist, dass die staatlichen Subventionen bis 2014 immer weiter absinken werden. Der Zielkorridor dabei liegt zwischen 2.500 und 3.500 Megawatt, die durch Solaranlagen erzeugt werden dürfen. Erreichen die Deutschen diesen Wert, sinkt die Solarförderung um durchschnittlich einen Prozent pro Monat. Im April 2013 gäbe es dann noch eine Vergütung von 17,3 Cent.
Anders sieht es aus, wenn die Bundesbürger weiterhin so eifrig Solaranlagen wie in den letzten Jahren bauen. Dann könnte sogar ein Wert von 7.500 Megawatt erreicht werden. In diesem Fall würden die staatlichen Förderung fast drei Mal so schnell zurückgefahren. Pro Monat würde die Vergütung in diesem Fall um 2,8 Prozent sinken. In einem Jahr wären dies insgesamt rund 29 Prozent. Der Privatmann bekäme dann im April 2013 gerade noch eine Vergütung von 13,8 Cent. Ab 2014 ist es zudem fast sicher, dass die staatlichen Fördermittel deutlich gesenkt werden, denn ganz gleich, wie sich die Produktion bis dahin entwickeln sollte, in dem Jahr wird der Zielkorridor auf jeden Fall nach unten korrigiert. Die Bundesregierung möchte auf diese Weise nach Möglichkeit komplett aus den Subventionen für die Solartechnologie aussteigen und diese „marktreif“ machen. Die Opposition sieht dies anders. So beklagen die Grünen beispielsweise, die Streichungen würden nur die Hausbesitzer treffen, den großen Firmen jedoch nutzen. Das Programm sei deshalb „typische FDP-Klientelpolitik“. |