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Wenn nicht jetzt, wann dann? Offener Brief an die Linken Flügel von SPD und Grüne |
| 25.09.2013 13:50:39 |
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Offener Brief an die Linken Flügel von SPD und Grüne
Liebe FreundInnen,
in den letzten Monaten haben wir oft gemeinsam diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir viele gemeinsame Ziele haben. Nur über den Weg gab es unterschiedliche Auffassungen. Ihr wolltet eure Linke Überzeugung für eine gerechtere Gesellschaft von der Basis in eure Parteispitze tragen. Ihr habt eure Kraft und Energie darauf verwendet eure Parteien in die richtige Richtung zu schieben. Eure Liebe zu den nach außen getragenen Inhalten konnte jeder im Wahlkampf spüren und dafür gehört euch auch mein Respekt. Doch wie wird es euch gedankt? Kaum liegen die Ergebnisse der Wahl vor, schon beginnen eure Funktionäre damit, sich ihre Ministerposten zu sichern. Wo sind die vor der Wahl propagandierten Inhalte? Jetzt heißt es wieder so schön „ Wir müssen Verantwortung übernehmen“
Da habe ich dann doch eine andere Definition von Verantwortung als die Spitzen von SPD und Grüne. Für mich heißt Verantwortung in erster Linie zu dem zu stehen, was ich den Wählern vor der Wahl gesagt habe. Darüber hinaus besteht unsere Gesellschaft aus mehr als nur Wachstumszahlen und die Zufriedenheit der Finanzmärkte. Gemeinsam haben bzw. hätten wir jetzt die Chance gehabt einen wirklichen Politikwechsel herbei zu führen, aber das Ausschließen von einer Rot,Rot,Grünen Regierung zeigt deutlich, dass eine gerechtere Gesellschaft so ziemlich das letzte ist, was eure Parteien wollen. Wenn dann auch noch als Begründung angegeben wird, dass die fiese LINKE ja die SED Nachfolgerpartei ist, frage ich mich für wie beschränkt eure Funktionäre den Rest der Bevölkerung halten. In dem Zusammenhang sollten sich eure Parteispitzen doch mal anschauen wo die Funktionäre der SED heute sitzen. Ein Gespräch mit unserer Kanzlerin könnte da einiges an Erkenntnis bringen.
Eure Enttäuschung über die Entwicklung von SPD und Grünen ist deutlich zu spüren. Auch ich kenne dieses Gefühl, wenn es soweit ist Abschied zu nehmen. Der Freundeskreis hat sich aufgebaut, dass routinemäßige Treffen wird fehlen, in vielen Fällen bricht das gesamte Umfeld zusammen. Doch langfristig wird auch bei euch das Gefühl das Richtige getan zu haben stärker sein, als die anfänglichen Ängste. Seit mutig, empört euch, wehrt euch und kommt zu der einzigen Partei die sich nicht kaufen lässt, weder durch Posten, noch durch Spenden aus der Wirtschaft.
Selbstverständlich kann ich in einem Brief nicht alles aufführen, was mir in diesem Zusammenhang einfällt, da wie ihr euch denken könnt sehr schnell ein Buch daraus werden würde. Somit biete ich euch an mit mir zu sprechen und zu diskutieren. Wer von euch in Zukunft für eine gerechtere Politik, flächendeckende Mindestlöhne, eine inklusive Gesellschaft, ein Sozialsystem was den Namen verdient, eine Außenpolitik ohne Militäreinsätze, eine gerechte Verteilung von Arbeit und Gewinn, eine menschenwürdige Rente, eine umweltverträgliche und bezahlbare Energieversorgung, das Ende der Massentierhaltung und das gleiche Recht auf Bildung für alle streiten möchte, ist bei uns herzlich willkommen.
Die letzten und die nächsten Tage zeigen deutlich, dass ein Wechsel von der herrschenden durch Lobbyismus geprägten Politik nur mit einer starken Linken möglich ist.
Anbei findet ihr die Eintrittserklärung unserer Partei. Ich freue mich auf jeden von euch, der in Zukunft gemeinsam mit mir und ganzem Herzen für eine freudige Zukunft streiten wird.
https://www.die-linke.de/partei/eintreten/eintrittserklaerung/
Mit ganz lieben Grüßen
Andreas Höltke
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