Was haben Rasierpinsel und Heckenscheren gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts. Doch die Deutschlandvertretung des Garten- und Forstspezialisten Husqvarna und die Hans-Jürgen Müller GmbH & Co. KG, Hersteller edler Accessoires für die Nassrasur, gehören zu den erfolgreichsten Unternehmen ihrer Branche. Beide wenden die Temp-Methode von Professor Jörg Knoblauch als Managementinstrument an. Und beide wurden am 9. April in Neu-Ulm mit dem Temp-Award 2011 ausgezeichnet.
Husqvarna ist ein schwedisches Unternehmen. In Deutschland vertreibt es Produkte rund um die Garten- und Forstwirtschaft. Vertriebspartner sind mehr als 1000 Werkstätten und Service-Center der Agrarwirtschaft. Den Preis nimmt stellvertretend für die Husqvarna Deutschland GmbH Ulm Hartmut Hees, Abteilungsleiter der Kundenentwicklung, in der Kategorie Großunternehmen entgegen. Aufgrund seiner Initiative ist es gelungen, die Partnerbetriebe fit für die Anforderungen am Markt zu machen. Mit Hilfe der Temp-Methode wurden ausgewählte Werkstätten bewertet und ein Maßnahmenpaket bestehend aus verschiedenen Verkaufshilfen umgesetzt. Zudem optimierten die Betriebe ihre internen Arbeitsprozesse, um mit höherer Qualität und besserem Kundenservice für den Wettbewerb gerüstet zu sein. Bemerkenswert ist das Vorhaben, weil die handwerklich geprägten Firmen die Hilfestellung von Husqvarna ohne Vorbehalte annehmen. „Dabei hilft uns die Temp-Methode sehr“, sagt Hees. Denn aufgrund des plakativen Werkzeugs zur Selbsthilfe seien die Inhaber in der Lage, ihre Unternehmen selbständig in kleinen Schritten zu verbessern. Statt Angst vor radikalen McKinsey-Methoden zu haben, hätten die Chefs und deren Mitarbeitern ihre Betriebe auf Vordermann gebracht, so der Husqvarna-Mann.
Preisträger in der Kategorie Kleinunternehmen ist die Hans-Jürgen Müller GmbH & Co. KG aus Stützengrün. Das sächsische Traditionsunternehmen produziert unter der Marke Mühle in dritter Generation ein Vollsortiment für die Nassrasur. Vor allem die handgefertigten Rasierpinsel aus Dachshaar tragen zum Renommé des Familienbetriebes bei. Gleiches gilt für die Industriekompetenz des Herstellers, der auch Großserien und Auftragsproduktionen fertigt. Mit 4,6 Mio. Euro Umsatz und einer Wachstumsrate von 15 Prozent im vergangenen Jahr haben sich die Produzenten in Deutschland zum Marktführer für Nassrasurprodukte entwickelt. Mühle-Erzeugnisse sind weltweit distribuiert. Die Exportquote liegt bei rund 30 Prozent. Einen Grundstein für den Erfolg sieht Geschäftsführer Andreas Müller in der Zusammenarbeit mit Tempus. „Wir setzen seit vier Jahren konsequent die Temp-Methode ein“, sagt der für Entwicklung und Marketing zuständige Firmenleiter. Gemeinsam mit Bruder Christian, Geschäftsführung Produktion und Internationaler Vertrieb, hat der 34-Jährige an internen Strukturen und Prozessen gefeilt, um etwa die Lieferzeit um rund ein Drittel zu beschleunigen. „Spätestens innerhalb von fünf Tagen hat jeder Kunde den gewünschten Artikel“, sagt Müller. Das gilt für mehr als tausend verschiedene Pinsel, Rasierer, Accessoires und Pflegeprodukte, die das Mühle-Portfolio umfasst.
Verliehen wurde der Temp-Award 2011 am 9. April in Neu Ulm, im Rahmen des „Tags der Gelassenheit“, bei dem sich knapp 1000 Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Workshops und zum Austausch trafen.
Hintergrund:
Das Unternehmen Tempus-Consulting hat seinen Schwerpunkt bereits vor sechs Jahren auf die Beratung von kleinen und mittelständischen Firmen gelegt. Jörg Knoblauchs Firma beschäftigt am Standort Giengen aktuell 50 Mitarbeiter. Bundesweit sind rund 150 Berater mit der Temp-Methode lizenziert. Zu den Kunden des Bestsellerautors mit einer verkauften Auflage von mehr als 400.000 Exemplaren gehören Konzerne wie Daimler AG oder die Schweizer Bahn SBB – vor allem aber Mittelständler aus ganz Deutschland. „Rund 1200 Firmen arbeiten derzeit nach der Temp-Methode“, sagt Knoblauch, der den Consulting-Bereich weiter ausbauen will.
Die Temp-Methode ist als Buch im Campus Verlag erschienen und wurde sogar ins Chinesische übersetzt. Als Hilfe zur Selbsthilfe steht sie für „T“ wie Teamchef, also alles was Führung betrifft, „E“ gleich Erwartungen des Kunden, sprich Vertrieb und Marketing. „M“ sind die Mitarbeiter und „P“ bildet Produktion und Prozesse ab.
www.temp-methode.de
www.tag-der-gelassenheit.de |