Der aus Lüdenscheid stammende Maler Simon Rosenthal, nunmehr 33 Jahre alt und Diplom-Absolvent der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden, zeigt wiederum eine Auswahl seiner
Werke in Galerie Klee. Eröffnung ist am So., 15.01.2017 um 11 h, Brügger Höh 6, 58515 Lüdenscheid. Dieses Mal sind es Köpfe, die er darstellt, seinen eigenen in vielen Selbstportraits. Die der anderen im Portrait.
«DU UND ICH deutet den Grund und den Konflikt des Malers an, wenn er sich selbst und andere Menschen malt. Das Bild ist immer nur ein Zustand, in dem der Wahrgenommene wie ein Echo schwebt. Je naturgetreuer die Darstellung, um so dinglicher und zeitlicher gebunden ist sie, je abstrakter oder formaler, desto mehr tritt das Geistige, Überzeitliche hervor», sagt der Künstler.
Simon Rosenthal sieht durch die dingliche Oberfläche hindurch, er malt den Zustand des Menschen, wie er geworden ist durch seine Erfahrungen, seine Gefühle, die sich ausprägen im Gesicht hinter der Maske - also so, wie er im Innersten ist…gespiegelt in der Wahrnehmung des Malers. Aber manchmal zeigt er auch bewusst die Maske - wenn sie zeigenswert ist. Bei seiner Portraitmalerei hat Rosenthal sich eine Gründlichkeit der Darstellung angeeignet, die erstaunt und von der Skizzenhaftigkeit vieler seiner anderen Arbeiten, zB Stillleben oder Aktzeichnungen, stark abweicht. Man kann davon ausgehen, dass er an jedem Portrait lange gearbeitet hat. Er nimmt das Objekt ernst, das Modell, die Person, die sich ihm zeigt. Nimmt es ernst, und spielt dann mit ihm.
«Es gibt heute wenige Künstler, die so intensiv und kritisch über Malerei nachdenken wie Simon Rosenthal, diese in allen Formaten gründlich untersuchen und dabei Inhalte schaffen, also wirklich etwas meinen.
Dabei erstaunen seine Bemühungen, den heutigen icons unserer Hochgeschwindigkeits-Anschauung einen spezifischen Inhalt abzuringen und damit zu versuchen, sie der Beliebigkeit zu entreißen. Es ist als ob Simon Rosenthal die flüchtige, hingeworfene Kommunikation mit ernstem Bedacht und fast irritierender Vorurteilslosigkeit als freundlichen Dialog aufgreift. Dieser Dialog wird formal so vielfältig und sich ständig hinterfragend untersucht, dass jedes Bild schon in seinen verschiedenen Zuständen eine lange Erzählung wäre, sähe man es mit Röntgenaugen. Mich erstaunt dabei tatsächlich besonders die Leichtigkeit und Virtuosität des malerischen Handwerks, mit dem Simon Rosenthal diese häufigen Veränderungen vornimmt. Hier gehen geistiger und malerischer Spieltrieb spazieren», bemerkt sein Lehrer, der Dresdner Professor Christian Macketanz.
Um die Bedeutung der Ausstellung für Lüdenscheid zu unterstreichen - denn der Künstler war im letzten Jahr u.a. in Saudi-Arabien, Japan und Mazedonien zu sehen - hat Galerie Klee ein Eröffnungskonzert arrangiert: Sie bietet ein Benefiz-Konzert in den Galerieräumen an, das gespielt wird von dem Lüdenscheider Pianisten und Komponisten Stefan Thomas: Das Hauptwerk ist «Rhapsody in Blue» von George Gershwin, sowie einige kleinere Stücke von Stefan Thomas. Der Eintritt ist frei.
Mit diesem Konzert möchte die Galerie die Musikschule und den Neubau der Orgel in der Lüdenscheider Erlöserkirche fördern. Daher bittet sie am Ausgang freundlichst um Spenden. Diese gehen in vollem Umfang je zur Hälfte an die genannten Einrichtungen. Zusätzlich gehen von jedem verkauften Gemälde 100€, von jeder Zeichnung 50€ an die Altstadtorgel-Stiftung. Die Ausstellung geht vom 15.1.- 12.2.17. Tel.02351-1750027
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