Wertpapierdepots gelangen gerade zu Zeiten extrem niedriger Kapitalmarktzinsen wieder zusehends in den Fokus auch der Anleger, die sich vor einigen Jahren von der Börse verabschiedet hatten. Anleger, die ihr Depot seinerzeit geschlossen hatten oder jetzt erst in das Börsengeschehen eingreifen möchten, stehen vor der Qual der Wahl, welcher Anbieter für die Depoteröffnung infrage kommt.
Onlinebanken haben sich etabliert
Die Banken ihrerseits, vornehmlich die Direktbanken, überschlagen sich in Sonderkonditionen, hohen Zinsen auf Referenzkonten und vielem mehr. Depotkunden sind umkämpft, die Migration von den Filialbanken und Sparkassen in Richtung Internetanbieter ist ungebrochen. Die Angebote dort unterscheiden sich aber in vielfacher Weise.
Kostenlose Depotführung – teilweise unbegrenzt
Ein Faktor, der auf jeden Fall Auswirkung auf die Gesamtrendite des Depots hat, sind die Kosten für die Depotverwaltung. Einige Institute verzichten mindestens für ein Jahr auf diese Gebühren, andere stellen stellen sie grundsätzlich nicht mehr in Rechnung. Anleger, deren Fokus weniger auf kostenlosen Echtzeitkursen oder einer möglichst großen Auswahl an Auslandsbörsen liegt, sollten diese Banken genauer unter die Lupe nehmen.
Die Berechnung der Transaktionskosten erlebt ebenfalls einen Umbruch. Bis vor einiger Zeit war es durchgängige Praxis, dass die Banken ihre Courtagen prozentual vom Ordervolumen kalkulierten. Bei niedrigen Umsätzen griff die Mindestcourtage, ab einem, allerdings überdurchschnittlichen Ordervolumen, waren diese Kosten nach oben gedeckelt. Einige Internetbroker machen es vor, dass es auch transparenter geht. Die Courtage ist fix und orientiert sich in keiner Weise mehr am Ordervolumen. Unterschieden wird nur noch zwischen den Börsenplätzen, das heißt, wird in Deutschland, den USA oder einem anderen Land gehandelt.
Wer größere Barbestände auf dem Referenzkonto hält, ist möglicherweise ein Kandidat für die Banken, welche mit hohen Zinssätzen locken. Dabei gibt es durchaus noch Staffelungen. Die Kontoeröffnung wird bereits honoriert, für einen Depotübertrag gibt es noch einen Bonuszins und wer die Schließung des alten Depots nachweist, läuft im Tagesgeld mit fast schon märchenhaft anmutenden Zinsen aus. Diese sind allerdings sowohl zeitlich als auch auf die Höhe der Einlage limitiert.
Und wie findet sich das optimale Depot?
Jeder Anleger legt andere Prioritäten. „Das“ optimale Depot gibt es nicht. Ein Depotvergleich bietet jedoch die Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild von den aktuellen Angeboten am Markt zu machen. Dabei fällt aber auch auf, dass kaum eine oder auch gar keine Filialbank oder Sparkasse zu finden ist. Die Gebührenmodelle dieser Institute haben im Vergleich zu den Direktanbietern keinen Bestand mehr. |