Schweißen muss nicht gesundheitsschädlich sein. So raucharme Schweißtechnik gibt es nur hier.
Neuer Impulsschweißprozess von der REHM GmbH: Mit FOCUS.PULS über die Hälfte weniger Rauchentwicklung
Beim Lichtbogenschweißen entstehen unvermeidlich schadstoffhaltige Rauche, die die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden. Der Arbeitgeber hat die Pflicht die eingesetzte Schweißtechnik auf dem neuesten Stand zu halten, um die Schadstoffbelastung so gering wie möglich zu halten. Die Schweißgerätefirma REHM GmbH hat den neuen Impulsschweißprozess FOCUS.IMPULS auf den Markt gebracht, der mehr als die Hälfte weniger schädlichen Rauch verglichen mit einem konventionellen Sprühlichtbogen produziert. Diese Ergebnisse wurden gemeinsam mit dem Institut für Schweißtechnik und Fügetechnik der Universität Aachen gemessen. Wer die Arbeitsschutzgesetze ernst nehmen will, muss sich die neueste MIG/MAG-Technik zum Impulsschweißen ansehen.
Bei Schweißprozessen sowie bei ähnlichen Verfahren (thermisches Schneiden, Löten und thermisches Spritzen) werden schädliche Rauche freigesetzt. Höherkonzentriert sind diese Rauchpartikel schädlich für die Gesundheit. Wie im Arbeitsschutzgesetz vorgeschrieben ist der Arbeitgeber verpflichtet, alle Gefahren, die bei der Arbeit auftreten können, vor Arbeitsbeginn zu ermitteln, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung oder Reduzierung der Gefährdung zu ergreifen. Die Rangfolge der Arbeitsschutzmaßnahmen ist vom Gesetzgeber genau vorgegeben: In erster Linie müssen Unternehmen Schweißtechniken zur Anwendung bringen und zusätzliche Werkstoffe einsetzen, die technisch auf dem neuesten Stand sind. Erst, wenn dies erfüllt ist, folgen organisatorische, lüftungstechnisch und hygienische Maßnahmen sowie Schutzmaßnahmen persönlicher Natur, wie die Anwendung von Atemschutz.
Unternehmer müssen handeln. Die Einhaltung der Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter ist die Aufgabe des Arbeitgebers, er kann aber auch Personen mit Weisungsbefugnis, wie Meister oder Produktionsleiter schriftlich mit dieser Aufgabe betrauen. Die jeweilige Gefährdung muss anhand der Konzentration von giftigen Stoffen in der Luft am Arbeitsplatz ermittelt werden.
Experimentelle Untersuchung der Emissionsraten verschiedener Stromquellen. Ingenieure von REHM haben zusammen mit Aachener Fügetechnikforschern die Schweißrauch-Emissionsraten einer Reihe von Schweißstromquellen und Verfahren gemessen und miteinander verglichen. Um die Werte experimentell zu ermitteln, wurden jeweils miteinander vergleichbare Parameterkombinationen ausgewählt, eine vorgegebene Anzahl von Nähten geschweißt und der auftretende Rauch mit einer DIN-EN-ISO-15011-konformen Absaughaube auf Filtern aus Glasfaser gesammelt. Die Auflagemassen wurden durch Auswiegen und Differenzbildung bestimmt und auf die Schweißzeit normiert, sodass sich eine untereinander vergleichbare Emissionsrate in mg/s gemessen ergab. Verglich man nun die ermittelten Messdaten, dass die Rauchemission beim Schweißen mit verschiedenen Lichtbogenarten deutlich von einander abweicht. Beim Sprühlichtbogenschweißen kann durch eine kurze Einstellung des Lichtbogens die Rate der Rauchemission veringert werden. Im Gegensatz dazu, kann es beim Pulslichtbogenschweißen zu einer signifikant größeren Streuung der Rauchentwicklungsraten kommen. Wird der Pulslichtbogen lang eingestellt entspricht die Rate der Rauchemission circa der Emission beim Sprühlichbogen. Durch eine kurze Einstellung des Pulslichtbogens kann die Rauchentwicklung in deutlichem Maße beschränkt werden. Beim von REHM entwickelten Gerät MEGA.PULS FOCUS, das den Schweißprozess FOCUS.PULS enthält, traten bei der Untersuchung 2,9 mg/s Rauchentwicklung auf. Eine Wettbewerbsanlage für Impulsschweißtechnik erzeugte unter gleichen Voraussetzungen 3,8 mg/s und daher 31 Prozent stärkerer Rauchentwicklung. Genauso die Vergleichsanlage eines weiteren Wettbewerbers, die 3,6 mg/s Schweißrauch emittierte.
Über 50 Prozent weniger Schweißrauch bei Impulsprozessen. Bei optimaler Einstellung eines Pulslichtbogens kann die Schweißrauchemission um 50 Prozent verglichen mit konventionellen Schweißmethoden verringert werden. Bei einer Drahtvorschubgeschwindigkeit von 10 m/min, einer Spannung von etwa 26 V und Strömen um 260 A wurde bei der MEGA.PULS FOCUS ein Wert von 2,87 ± 0,24 mg/s gemessen. Das zum Vergleich gemessene Gerät, dessen Messwerten dem am ähnlichsten waren, lag bei 6,04 ± 0,36 mg/s. Das bedeutet im Ergebnis, dass der FOCUS.PULS von REHM mehr als die Hälfte weniger Schweißrauch als ein Schweißgerät mit Sprühlichtbogen produziert. Auch bei höher eingestellten, Spannungen, Strömen und Geschwindigkeiten waren signifikant Varianzen zwischen den im Vergleich eingesetzten Geräten feststellbar. So ergaben sich bei einem Drahtvorschub von 12 m/min, einer Spannung von 30 V und Strömen um 300 A noch um ein Drittel geringere Emissionsraten (2,72 ± 0,34 mg/s zu 4,80 ± 0,32 mg/s) beim Prozess von REHM.
Gesunde Arbeitsbedingungen steigern die Produktivität. Gesunde Bedingungen am Arbeitsplatz sind nicht nur für die Gesundheit der Beschäftigten ausschlaggebend, sondern auch dem Output des Unternehmens. Denn Mitarbeiter, die unter sauberen Bedingungen arbeiten, sind zufriedener mit ihrer Arbeit als Mitarbeiter, die bei der Arbeit mit schädlichen Stoffen in Berührung kommen. Eine höhere Zufriedenheit mit der Arbeit macht sich auch bei krankheitsbedingten Ausfallzeiten positiv bemerkbar. Es ist unverkennbar, dass in der Folge der Arbeitsoutput qualitativ besser ist und sich die Wirtschaftlichkeit der Firma in der Summe steigert. |