Am 11 und 12 01 2020 fand in Gießen die Tattoo-Convention statt.
Eigentlich hatte ich vor einen Pressebericht darüber zu verfassen jedoch reicht das was ich sah und erlebte dafür echt nicht aus. Allerdings möchte ich euch das von meinem Fotografen und mir erlebte / gesehene hier und auf meiner FB PR Seite - meiner Satire PR Seite 😜 mitteilen.
Okay, der Eintrittspreis war 10 € für den Tag, das ganze hatte sich auf den vier Messehallen bei der nicht alle Hallen voll besetzt waren verteilt. Schon beim Eingang fiel mir etwas auf, was sich beim Rundgang komplett bestätigte. Ihr wisst ja, das ich auch als Sicherheitsfachfrau tätig bin, also auch im Security-Bereich arbeite. Hier war natürlich einige Security vertreten, jedoch leider eher entsprechend den Klischees. Was genau meine ich damit? Die Security vor Ort entsprach eher jenen, die man beispielsweise als Türsteher kennt: groß, breit, meist Glatze, sichtbare Tattoos und mit düstere Miene. So ist es aber längst nicht mehr, denn auch an das Sicherheitspersonal werden inzwischen optisch höhere /Höhe Ansprüche gestellt. So sollten bei einigen Dienst erreichen keine Tattoos zu sehen sein, man nicht in bspw. Springerstiefeln und B-Jacke rum laufen u.s.w. Naja und weibliche Security sah ich gar keine und gerade dort wäre weibliches Sicherheitspersonal nicht nur nützlich sondern sogar notwendig gewesen. Auch gab es überhaupt keine Liste wo man meinen Namen und meine Tätigkeit überprüfte und abhaken hätte können. Das heißt, jeder hätte sich Beispielsweise als Presse ausgeben können oder hätte behaupten können, mit dem Chef kommuniziert zu haben oder Akkreditiert zu sein. In der ersten Halle gab es ein paar Schmuck-Stände wo beispielsweise Piercings, Tunnels, Ketten, Skull-Ringe u.m. verkauft worden, sowie ein paar Getränke und Cocktails. Also gingen wir in die nächste Halle, voller Spannung was wohl kommen möge. Immerhin hatte ich schon lange mal vor auf eine Solche Messe zu gehen, ich war voller Vorfreude und wollte Interviews führen und mich inspirieren lassen.
Wir gingen Reihe für Reihe die Hallen durch und erneut Reihe für Reihe zurück. Dieser Rundgang ging sehr zügig und nach drei Rundgängen hatte man auch gar keine Lust mehr. Eigentlich hatten wir wie gesagt vor gehabt uns beraten zu lassen, sowie einige Tätowierer als auch diejenigen die sich tätowieren ließen zu fotografieren oder gar zu interviewen. Auch hoffte ich sehr darauf, hier passende Tattoo-Damen zu treffen welche sich gern für mein Cover-Auftrag fotografieren ließen. Jedoch war bei den meisten Ständen Ständen ein Schild angebracht, was das Fotografieren untersagte oder Schilder auf denen z. B. stand: "kein fotografieren, kein Gemecker oder Gezicke..."
Somit hatte sich das Thema schon erledigt gehabt, einige von ihnen waren auch nicht gerade sehr begeistert davon, wenn mein Fotograf seine Kamera sichtbar hielt. Es war sehr deutlich zu sehen, das einige Tätowierer sehr desinteressiert waren, so z. B. mit ihren Handys spielten, sich mit Kollegen unterhielten. Das kein einziger einen ansprach, etwas anbot oder informieren wollte, wenn man sogar länger am Stand stand und sich die Kataloge anschaute. Das finde ich sehr traurig und nahm mir total die Lust. Das ging soweit, das ich meinem Fotografen irgendwann sagte: weißt du was, ich habe hier absolut keine Lust mehr, hier als Presse durch zu laufen, oder selbst jemand anzusprechen. Du bist jetzt der Boss, du hast die Kamera, du entscheidest wo wir nochmal lang gehen, oder ob du ein Bild machen willst. Aber auch er meinte dann der 3ten Runde, „wollen wir nicht lieber einen Kaffee trinken gehen…? „Viele hatten Schilder auf denen stand: "Termine frei" Auch fiel uns noch einiges sehr deutlich auf, es waren sehr viele sehr junge Menschen da, die sich Tattowieren ließen ansonsten war das Publikum vom Alter her sehr gemischt. Von einige Minderjährigen bis ca 70 Jährige. Jedoch haben wir bei keinen beobachtet, das nach einem Ausweis gefragt wurde. Ja, es gab die typischen Einverständnis Zettel zum ausfüllen, aber..... Gut, ich will hier aber nichts unterstellen.
Ebenso haben wir nur seeehr wenige mit Mundschutz arbeiten sehen. Normalerweise sollte man sich in steriler oder zumindest sauberer Umgebung Tätowieren lassen. Die Studio Betreiber haben nicht Grundlos Auflagen, welche ihre Studios erfüllen müssen. Immerhin verursacht man Wunden am Körper und die können sich schnell bei unsauberer Arbeit entzünden.
Ja, es sind Profis, sie tätowieren nicht das erste Mal (wenngleich wir auch eine sahen, die dabei noch angeleitet wurde) aber man sollte auch bedenken, dass sich der Tätowierer konzentrieren muss, er mit Präzession und Konzentration, Feinarbeit leistet. Dazu bedarf es genügend Platz, ein „ruhiges“Umfeld um nicht abgelenkt zu werden oder durch einen Rempler an der Liege oder einem selbst, ab zu rutschen, sich zu verstehen.
Was ich /wir dort sahen, glich eigentlich eher nem Jahrmarkt für bspw. Obstverkauft. Ja, so würde ich es beschreiben. 20 Stände nebeneinander und jeder bietet Äpfel und Birnen an. Der eine hat vielleicht noch eine zusätzliche Geschmacksrichtung, aber du kannst an jeden Stand gehen, um Äpfel und Birnen zu kaufen. Schaust vielleicht, ob der Stand 3 Reihen weiter, saftigere hat oder versuchst die Preise zu erfragen um so am Stand x ein paar Euro runter zu handeln, aber jeder steht "nur" da und verkauft /kauft diese beiden Produkte. Versteht ihr was ich meine? Hier war auch Liege an Liege, jeder hatte ein paar Kataloge oder Motive liegen, einen Stuhl oder eine Liege….. Direkt daran war gleich der nächste. Preise waren auch keine zu sehen.
Klar, Tattoo-Studios sind im Grunde gleich und jeder dort ist Tätowierer, der den Leuten ein Motiv auf, nein unter die Haut bringt. Doch deshalb muss es nicht so Pfad und trocken sein. Ich bin Tattoo begeisterte, ich habe einige und es geht noch in diesem Monat weiter, aber selbst ich war hiervon nur gelangweilt. Wie haben sich dann jene gefühlt, die bisher skeptisch waren und sich dennoch entschieden zur Messe zu gehen um ggf. aufgeklärt zu werden, danach anders darüber zu denken! Diese zählten 10,- und gingen mit der Einsicht und Erkenntnis wie sie kamen und das wird nun im Kopf auch so bleiben, weil die Chance die sie der Messe gaben, sich vom Vorurteil möglicherweise zu befreien, die Chance ist vertan.
Warum verbietet man z. B. das Fotografieren? Wenn ich weiß, ich arbeite sauber/gut, ist es doch die beste Werbung die ich bekommen kann, wenn ich auf solch Messe bei der Arbeit fotografiert werde! Warum wird nicht auf Interessenten zu gegangen? Keinem was erklärt? Warum hat man nicht allgemein auch eine Art Workshop gemacht, wo Tätowierer bspw. etwas über diese Kunst erklären! Eventuell sogar direkt am Interessenten vorführen. Zu erklären, warum nach Medikamenten, Drogen, Alkohol gefragt wird, warum es wichtig ist, keine Blutverdünner zu nehmen, die Unterschiede der Haut und die Auswirkungen, in welche Hautschichten gestochen wird, wie man sich das allgemein vorstellen kann, evtl. eine Bildliche Darstellung der Hautschichten, sonstige Erklärungen bspw. wodurch es passieren kann, dass die Farbe verläuft, das Tattoo verkrustet. Was es für Farben gibt und worauf hierbei geachtet werden muss oder auch über die Tattoo Maschinen. Ach man hätte da so tolles draus machen können aus dieser Messe. Auch Tattoos bspw. bewerten lassen, das schlimmste und auch das schönste von jenen die ihre zeigen wollen und das schlimmste gewinnt ein kleines neues, oder eine Entfernung….. Hach… und vieles vieles mehr! Ebenso hätte man hierbei auch aufklären können, dass man unschöne Tattoos auch überstehen kann, wie lang es dauert, also wieviele Sitzungen man braucht, wonach sich das richtet, wie das funktioniert oder auch das man optische Narben Korrekturen damit machen kann. Passend dazu, viel mir auch auf, das ein neuer Zweig, der im Grunde zur Tattoo-Szene gehört, gar nicht da war. Bzw. 1ne Frau hatte es zum Teil im Katalog. Ich spreche von dem Permanent Tattoos. Ja und inzwischen gibt es ja auch die Semi Permanent Tattoos / Makeup, Haar-Needling und auch das BB-Glow.
Kennt ihr das?
Normal hätte man dort auch sowas vorstellen können. Ja, das bieten eher Kosmetiker an, besonders die letzteren aufgezählten Punkte, aber im Grunde ist es eine Art der Tätowierung, das Grundprinzip baut darauf auf.
(Wenn ihr darüber mehr wissen wollt, schreibt es in die Kommis, ich erkläre es dann gern mal separat. 😉)
Ihr stellt fest, ich war wirklich seehr unzufrieden, ja sogar enttäuscht, da ich mich so darauf freute. Auch die Tätowierer entsprachen leider fasst alle dem typischen Klischee. Das ist Traurig und Schade, denn so ist es nicht. Es ist nicht immer so, dass die Tätowierer bspw. selbst von Kopf bis Fuß voll tätowiert und gepierct sind. Ich habe viele kennen gelernt und du würdest von Ihnen niemals denken, dass diese Person Tätowierer ist.
Nach dieser Messe weiß ich meinen Tätowierer meines Vertrauens, sein Studio, seine Arbeiten und auch seine Infos noch mal viel viel mehr zu schätzen.
Jeder muss selbst wissen was er tut. Doch sollten dabei folgende Punkte bedacht werden:
Ein Tattoo hast du im Grunde, dein Lebenlang, du trägst es immer bei/mit dir.
Wähle daher das Motiv mit bedacht, nimm nicht irgendeines aus dem Katalog, wähle etwas, wofür du stehst, mit dem du etwas verbinden kannst, dir wichtig ist. Überlege auch die entsprechende Körperstelle ganz genau.
Nimm nicht den ersten Tätowierer den du siehst, höre dich um, schau dir arbeiten des Tätowierers an, schau dir das Studio an oder wie er/sie arbeitet. Lass dich beraten, denn auch hierbei bekommst du bereits mit, ob diese Person ihr Handwerk versteht oder gar nur "schnell" Geld machen will.
Vergleiche auch die Preise und wenn du einen gefunden hast, wo du dich gut fühlst, wo du denkst, hier passt alles, dann bleibe wenn möglich bei dieser Person. Grund hierfür ist auch, dass jeder Tätowierer anders arbeitet und das sieht man dann auch an deinen Kunstwerken. Auch die unterschiedliche Arbeitsweise kann am Ende ein tolles Motiv unschön wirken lassen.
Ja, ich habe das früher auch nicht so gesehen, mir waren die auch immer zu teuer, ich schaute nach günstigen und machte mir über das hier aufgezählt auch nicht solch Gedanken. Heute hin ich erfahrener und um viele Tattoos reicher und hätte ich bereits früher so gedacht /gehandelt wie heute..... Tja....
So bin ich nun meinem Tätowierer bereits seit 2012 treu, auch wenn er nun 215km zu fahren sind, das ist mir mein Körper, meine Haut, ja mein Leben Wert!
Das einfach als Abschluß von mir. Anbei noch 4 Bilder von Michael Maul.
Wer weiß, vielleicht ist eine solche Messe in einer größeren Stadt anders, habt ihr es anders erlebt? Schreibt es mir gern. Zumindest werdet ihr verstehen, warum ich das nicht in sämtlichen Zeitungen veröffentliche.
Alles Liebe und Gute eure Shane Zoe von Shane Zoe „Satire“PR |
