Heute vor 70 Jahren endete der zweite Weltkrieg. Mit einer rund 40-minütigen Rede im deutschen Bundestag gedachte der Historiker Heinrich August Winkler den Ereignissen vom 8. Mai 1945.
(sbe) Erinnert wurde vor allem an die Folgen der nationalsozialistischen Diktatur. Die Ereignisse seien "nur langsam aufgearbeitet worden", so Winkler. Nicht alle hätten die Befreiung als Solche auch wahrgenommen und die Aufarbeitung der NS-Zeit sei selbst 70 Jahre danach noch "nicht abgeschlossen", erklärt der Professor für Neuere und Neueste Geschichte mit Lehrstuhl an der Berliner Humboldt-Universität.
Auch habe es die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten nur geben können, weil das Land glaubhaft mit "den dunklen Teilen seiner Geschichte gebrochen hätte", so der Professor, der eindringlich davor warnt, die Aufarbeitung zu vernachlässigen. Was von Deutschen damals begangen wurde, wirke heute noch nach und genau daraus ergebe sich "eine moralische Verantwortung für den Schutz der Völkergemeinschaft".
Die Rede des 76-Jährigen wurde mehrfach durch tosenden Beifall unterbrochen.
Sandra Bender (Hessenreport)
Foto: Wiki Commons
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