„Ich habe selbst drei Jahre meinen Onkel begleitet, ich weiß genau, was das bedeutet“, für die Kreisbeigeordnete Ulla Döppner war die Verleihung der Zertifikate an die 16 frisch gebackenen ehrenamtlichen Betreuer in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt Fulda weit mehr als ein Pflichttermin. „Die Leistungen, die auf diesem Gebiet für andere Menschen erbracht werden, können gesellschaftlich gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es ist viel Aufopferungsbereitschaft dafür nötig“. Deswegen wünsche sie den Teilnehmern viel Kraft für die Bewältigung ihrer zukünftigen Aufgaben.
Die Arbeiterwohlfahrt ist einer von drei Anbietern im Landkreis Fulda für die Zertifizierung von ehrenamtlichen Betreuern. „Wir sind in Fulda in einer glücklichen Lage: Wir haben mehr ehrenamtliche Betreuer als freie Stellen in der rechtlichen Betreuung. Viele Menschen betreuen hier ihre Angehörigen noch selbst“, erläuterte Frau Jehn-Nitsche von der Betreuungsstelle des Landkreises. Dass das nicht so bleiben wird, darauf wies Werner Krah, Kreisvorsitzender der AWO, hin: „Die Menschen werden immer älter und haben immer weniger Angehörige, die sich um sie kümmern können“, beschreibt er die Herausforderungen des demographischen Wandels. Daher sei es so wichtig, die ehrenamtlichen Betreuer zu schulen und zu fördern. Sie sind die notwendige Ergänzung der professionellen Pflege und schenken den Menschen Zuwendung, Nähe und vor allem Zeit, die professionelle Betreuer gar nicht aufbringen können.
Damit sich die ehrenamtlichen Betreuer dabei sicher fühlen und sich sowohl im Umgang mit dem Betroffenen und den Angehörigen, als auch im Umgang mit den zuständigen Stellen und Ämtern auskennen, empfiehlt sich die Teilnahme an der Schulung. „Das in der Schulung vermittelte Wissen und die Zertifizierung ist eine Rückversicherung für die Leute, die sich mit all den Herausforderungen eines zu betreuenden Menschen konfrontiert sehen“, empfiehlt auch Frau Jehn-Nitsche den Kurs. Doch in dieser Runde rennt sie damit offene Türen ein.
„Das war so spannend“, äußert sich eine Teilnehmerin begeistert. „Man lernt Vieles, was man nicht nur im Betreuungsfall, sondern vielleicht ja auch mal für sich selbst oder für den Partner brauchen kann.“ Eine andere Dame nickt und ergänzt: „Dazu kommt die tolle Gemeinschaft, die ich hier gefunden habe.“
Damit das so bleibt, plant die Organisatorin des Kurses, Frau Köhler-Kissmann, und der wirtschaftliche Leiter der Arbeiterwohlfahrt, Herr Latsch, einen Betreuer-Stammtisch und ein regelmäßiges Angebot an Vorträgen verschiedener Referenten zu Themen rund um die Betreuung.
„Man muss auf dem Laufenden bleiben und sich gegenseitig unterstützen, damit man diese Aufgabe bewältigt“, so Latsch. In der Arbeiterwohlfahrt haben die zertifizierten Betreuer einen verlässlichen und engagierten Partner.
Nähere Infos zur nächsten Schulung und zur ehrenamtlichen Betreuung gibt es in der Geschäftsstelle der AWO Fulda, in der Langebrückenstraße 14, telefonisch unter: 0661 – 480 045-32, Email: verwaltunBV@awo-fulda.de, Langebrückenstraße 14, oder |