„Summa, es ist faul Ding – Denn sie wissen nicht, was sie lallen“
-Was Dr. Martin Luther über den Gottesnamen schrieb-
An mehreren Kirchengebäuden in der Wetterau kann man die sogenannte Lutherrose erkennen. Diese zeugt von den Reisen Martin Luthers durch die Wetterau. Hierbei ist interessant, wie Martin Luther über den göttlichen Namen dachte.
Im Jahre 1526 sagte er in einer Predigt über Jeremia 23, Vers 1 bis 8: „Es hat die hebräische Sprache fast bei zehn Namen, damit sie GOTT nennt, unter welchen ihrer viel sind, damit sie GOTT von seinen Werken nennt. Aber dieser Name „Jehova“, „HErr“, bedeutet allein Gott, wie er ist in seinem göttlichen Wesen. Diesen Unterschied können wir in unserer Sprache nicht halten; wir Deutschen heißen’s alles Herr, und können das Wort „Herr“ nicht zwingen, dass es GOTT allein heiße; denn wir heißen einen Fürsten Herr, einen Hausvater heißt man auch einen Herrn; ist uns Deutschen fast gemein…Die andern Namen im Hebräischen werden nicht allein GOTT zugeschrieben, sondern (werden) auch zu (andern) Leuten gesagt; aber dieser Name „Jehova“, „HErr“, gehört allein dem wahren Gott….Aber dies Wort „Jehova“, wirst du nirgend finden einem andern, denn der göttlichen Majestät alleine zugeeignet“.
In dem Werk „Handbuch des Katechismus Unterricht Band 1“ heißt es auf Seite 54:
„Gott nennt sich nun den Herrn, er ist also Herr über Alles, der Allerhöchste. Das liegt besonders deutlich in dem Worte, das im Grundtexte für Herr steht steht, das ist „Jehovah“…In dem Worte (Jehovah, oder was wir im Deutschen dafür gesetzt haben) Herr hat Gott also sein Wesen ausdrücken wollen: er bezeugt sich damit als den Allerhöchsten….Das Wort Jehovah kommt her von „sein“, aber auf eine solche Weise, das es auch bedeutet „das Sein geben“ oder „machen, daß etwas da ist“…Das alles liegt in dem Worte Jehovah, und das will Gott von sich bezeugen, wenn er sich nennt: der Herr.“
Im Jahre 1543 schrieb Luther in seiner charakteristischen Offenheit über die Juden:
„Daß sie nun vorgeben, der Name Jehovah solle unaussprechlich sein, wissen sie nicht, was sie lallen; meinen sie die Buchstaben, so kann’s nicht wahr sein, denn er heißt Jehovah. Und so kann er mit Federn und Tinte geschrieben werden, warum sollte er nicht auch mit dem Munde, der viel besser denn Federn und Tinte geschrieben ist, genannt werden? Oder warum heißen sie ihn nicht auch unschreiblich, unleserlich, undenkerlich? Summa, es ist faul Ding.“
Schade, dass Luther trotz seines Wissens die Sache in seiner Bibelübersetzung nicht in Ordnung gebracht hat und fälschlicherweise die Bezeichnung Herr verwendet, wo im Hebräischen 7.000mal der Name Gottes in Form des Tetragrammatons steht.
Auch in Büdingen und Umgebung gibt es Zeugnisse für den Gottesnamen. So kann man diesen auf einer Thorarolle im Heuson-Museum sehen. Auch im Büdinger Schloß gab es jahrelang ein Relikt, das den Gottesnamen in Form des Tetragrammatons enthielt. Leider wurde dieses vorsätzlich aus der Wand gebrochen und dann gestohlen. Im Kaisersaal im Romanischen Haus von Gelnhausen gibt es zwei Bilder mit dem Tetragrammaton und dem Namen Jehova, ebenfalls auf einer Grabplatte in der evangelischen Kirche in Friedberg-Fauerbach. In einer Publikation „Ueber die Glocken von Friedberg und Bad=Nauheim und Ockstadt“ von Prof. Dr. Karl Schmidt, erschienen im Jahre 1930 in der Bindernagelschen Buchhandlung, heißt es über die Inschrift der ersten Sonntagsglocke, auch Predigtglocke genannt: „Jehova wird in denen all, die hören werden meinen schal, das sie laufen an den ort, wo man höret gottes wort, alda zu wirken in der zeit, was sie bringt zur seligkeit.
Der Gottesname Jehova ist auch in der Wetterau und der Region wohlbekannt. Genauso wie wir Menschen uns von anderen Personen durch unseren Namen unterscheiden unterscheidet sich auch Jehova mit seinem Namen von anderen Göttern. So heißt es ja auch im ersten der Zehn Gebote im Bibelbuch 2. Mose, Kapitel 20, Vers 2: "Ich bin Jehova, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat". |