In einem regionalen Zeitungsartikel ging es um Dr. Thomas Mann, der Deutschland als den Abscheu der Menschheit wegen der NS-Vernichtungslager bezeichnete.
Im Jahr 1938 wurde im Europa-Verlag das Buch „Kreuzzug gegen das Christentum“ herausgegeben. Hierin ging es um die Mißhandlungen der Zeugen Jehovas in Nazi-Deutschland und die Namen aller, die dafür verantwortlich waren.
Als Thomas Mann ein Exemplar des Buches überreicht wurde schrieb er dazu:
„…ich habe Ihr so schauerlich dokumentiertes Buch mit größter Ergriffenheit gelesen, und ich kann die Mischung von Verachtung und Abscheu nicht beschreiben, die mich beim Durchblättern dieser Dokumente menschlicher Niedrigkeit und erbärmlicher Grausamkeit erfüllte (…) Die Sprache versagt längst vor dem Gesinnungsabgrund, der sich in diesen Blättern auftut, welche von den entsetzlichen Leiden unschuldiger und ihrem Glauben mit Festigkeit anhangender Menschen berichten; sie möchte verstummen vor dem nicht mehr zu Charakterisierenden und dennoch hat sie ein schlechtes Gewissen dabei, weil (…) durch Schweigen (wird) der Welt die moralische Apathie (…) und ihr elendes Nichteinmischungsprinzip nur allzu bequem gemacht wird (….) auf jeden Fall haben Sie Ihre Pflicht getan, indem Sie mit diesem Buch vor die Öffentlichkeit traten, und mir scheint, einen stärkeren Appell an das Weltgewissen kann es nicht geben.“
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