Am 7. März 2022 wurde in Israel eine Ausstellung über die mutige Haltung von Jehovas Zeugen angesichts der Verfolgung durch das NS-Regime eröffnet. Die Ausstellung ist bis März 2023 im Zentrum für Humanistische Bildung im Haus der Ghettokämpfer, einem Museum in Westgaliläa, in Arabisch, Englisch und Hebräisch zu sehen. In Zusammenarbeit
mit dem Museumsteam brachten über 50 Zeugen Jehovas aus der ganzen Welt ihre Fachkenntnisse aus den Bereichen Geschichtsforschung, Grafikdesign und Übersetzung ein, um die Ausstellung vorzubereiten.
Die interaktive Ausstellung trägt den Titel „Wirtunsowasnicht“. Diesen Spitznamen erhielt der Zeuge Jehovas Joachim Alfermann während seiner Inhaftierung durch die Nationalsozialisten von einem deutschen Soldaten. Trotz großem Druck, Schlägen und Inhaftierung in einem Konzentrationslager weigerte sich Joachim mit den Worten „Wir tun so was nicht“, ins Militär einzutreten. Die Kuratorin Yaara Galor merkte an: „Nicht nur die Juden wurden aus unterschiedlichen Gründen ermordet, sondern auch Millionen anderer Menschen. … Jede dieser Gruppen hat ihre ganz eigene Geschichte."
Dr. Gideon Greif, ein Experte für Auschwitz und den Holocaust, äußerte sich in seiner Eröffnungsrede über Zeugen Jehovas, die sich weigerten eine Erklärung zu unterschreiben, mit der sie ihrem Glauben abgeschworen hätten: „[Zeugen Jehovas] hätten ganz leicht freikommen können – das Unter-schreiben dauerte nur eine Minute. Daran sieht man: Selbst in den dunkelsten Kapiteln der Menschheitsgeschichte gibt es Gruppen, denen es gelingt, eine hohe Moral sowie Reinheit in Wort und Tat zu bewahren. Deshalb verdienen Jehovas Zeugen, dass wir über sie sprechen, ihrer gedenken, etwas
über sie lernen und auch lehren.“
Diese Ausstellung wird den Besuchern sicher den Mut und Glauben unserer Brüder und Schwestern im nationalsozialistischen Deutschland vor Augen führen. Ihr Vorbild im Glauben kann auch heute Diener Jehovas motivieren, weiterhin den „Wettlauf mit Ausharren [zu] laufen“ (Hebräer 12:1).
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