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Wie stand Pastor Martin Niemöller eigentlich zu den Zeugen Jehovas?
23.02.2021 08:55:45
Wie in vielen weiteren Städten auch gibt es seit geraumer Zeit auch im oberhessischen Büdingen eine Pastor-Niemöller-Straße.
Von Martin Niemöller stammt das folgende Zitat aus der frühen Nachkriegszeit:
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Das Zitat wurde in verschiedenen Formen gedruckt und bezog sich auf Katholiken, Juden, Gewerkschaftler, Kommunisten aber auch auf Zeugen Jehovas.
Bekanntlich verbrachte er die letzten sieben Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft in Konzentrationslagern und war sogar der persönliche Gefangene Adolf Hitlers. In der Holaust Encyclopedia heißt es über ihn: „

Niemöller war zunächst begeisterter Anhänger des Dritten Reichs. Der Wendepunkt in Niemöllers politischer Gesinnung kam bei einem Treffen zwischen ihm, Adolf Hitler und zwei prominenten protestantischen Bischöfen im Januar 1934, bei dem es um die Ausübung von staatlichem Druck auf die Kirchen ging. Bei dem Gespräch wurde deutlich, dass Niemöllers Telefon von der Geheime Staatspolizei (Gestapo) abgehört wurde. Es kam außerdem ans Licht, dass der Pfarrernotbund, an dessen Gründung er mitgewirkt hatte, unter strenger staatlicher Aufsicht stand. Seit dieser Begegnung betrachtete Niemöller den NS-Staat als Diktatur, gegen die er Widerstand leisten würde.
Das Zitat wurde in verschiedenen Formen gedruckt und bezog sich auf Katholiken, Juden, Gewerkschaftler, Kommunisten aber auch auf Zeugen Jehovas.
Martin Niemöller hatte einen besonderen Bezug zu Büdingen. Worin bestand dieser?
Die Familie des Fürsten zu Ysenburg und Büdingen, besonders aber die Fürstin Marie setzte sich für die Bekennende Kirche ein und verstand sich für sie als eine Art Schutzpatron. Martin Niemöller hatte im Jahr 1935 das Ehepaar Otto Friedrich und Felizitas zu Ysenburg und Büdingen getraut. Das führte dazu, daß die Fürstenfamilie ihm und seiner Familie im November 1945 nach dem Zusammenbruch des Hitler-Regimes im Schloss Büdingen Wohnraum zur Verfügung stellte. Die Räume bilden heute einen Teil der fürstlichen Bibliothek.
Im Konzentrationslager machte Martin Niemöller wohl auch Bekanntschaft mit Zeugen Jehovas, die damals auch noch als Bibelforscher bekannt waren.
In einem Dokument, das vom evangelischen Kirchenrat als Dokument 1945 unterschrieben und archiviert wurde stellt Pastor Niemöller am 7. Dezember 1945 fest:
Unsere Kirche hat in der Vergangenheit immer Kriege gutgeheißen und die Waffen gesegnet. Auch an den Toten des Zweiten Weltkrieges und den tausenden Toten in den Konzentrationslagern tragen wir große Schuld. Zwar hat es in unseren
Reihen einige wenige tapfere Kämpfer gegeben, die unerschrocken für ihre
Ideen eingetreten sind, jedoch traf ich in den Konzentrationslagern andere
Kämpfer, die geschlossen Widerstand leisteten, nämlich die Bibelforscher
oder Zeugen Jehovas, die um ihres Glaubens Willen zu Tausenden den Tod
in den Konzentrationslagern erlitten haben. Der Friede, den wir erstreben,
die Arbeit, die uns bevorsteht, wird nicht durch eine einflussreiche Kirche
möglich gemacht werden, sondern einzig und allein dadurch, dass wir zu
Bescheidenheit und Nächstenliebe – den Grundlagen des Christentums –
zurückkehren!“

In seinem Werk „Ach Gott vom Himmel sieh darein (Sechs Predigten)“ (Chr. Kaiser Verlag, München, 1946, Seite 27 und 28) schreibt er Folgendes:
„Nein, Gott will den Krieg nicht. Sein Gebot steht eindeutig und klar vor uns, die wir sein Wort kennen, und es heißt: Du sollst nicht töten. Wer Gott verantwortlich machen will, der kennt Gottes Wort nicht oder will es nicht kennen. Freilich, das ist eine andere Frage, ob nicht wir Christen ein gut Teil Schuld an den ewigen Kriegen tragen? Und von dieser Frage kommen wir so leicht nicht los,; man hat mit Recht darauf hingewiesen, dass bis in unsere Tage hinein die Kirchen selten ein Wort gefunden haben, um deutlich zu sagen, dass Kriege kein erlaubtes und von Gott gebilligtes Mittel sind, um noch so gute und berechtigte Ziele zu erreichen; man kann mit gleichem Recht daran erinnern, dass sich die christlichen Kirchen Jahrhunderte hindurch immer aufs neue dazu hergegeben haben, Kriege, Truppen und Waffen zu segnen, und dass sie in ganz unchristlicher Weise für die Vernichtung der Kriegsgegner gebetet haben. Aber das ist unsere Schuld und die Schuld unserer Väter, aber gewiß nicht Gottes Schuld – Und zumal wir Christen von heute stehen beschämt da vor einer sogenannten Sekte wie der der ernsten Bibelforscher, die zu Hunderten und Tausenden ins Konzentrationslager und in den Tod gegangen sind, weil sie den Kriegsdienst ablehnten, und sich weigerten, auf Menschen zu schießen:“ (Kursivschrift vom Verfasser des Artikels).

Einer von ihnen war Franz Wohlfahrt.Er ließ sich auch durch die Hinrichtung seines Vaters und seines Bruders nicht abschrecken, seinem Gott Jehova treu zu bleiben. Er schrieb folgendes Gedicht als Mahnung für seine Glaubensbrüder:

„Ich bleibe fest in meinem Glauben,
wenn die Welt auch höhnt und schreit;
ich bleibe fest in meinem Hoffen,
auf eine schönre, bessre Zeit.
Ich bleibe fest in meinem Lieben,
wenn auch die Welt der Untreu front.
Von Gottes Wort fließt die Kraft der Starken,
die auch aus Schwachen Kämpfer macht;

ich bleibe fest durch Gottes Gnade,
ich bleib es nicht aus eigner Kraft.
Ich bleibe fest, gilt’s auch mein Leben;
Und geb’ ich meines Odems Rest;
Ihr sollt vom letzten Hauch noch hören;
Ich bleibe fest, ich bleibe fest, ich bleibe fest!“

Dies Worte Franz Wohlfahrts geben auch die Entschlossenheit Tausender Zeugen Jehovas wieder – der lebenden und der toten -, die unter dem NS-Regime standhaft blieben trotz bitterer Verfolgung.







veröffentlicht von Schalies Hans-Joachim


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