Nach dem starken kämpferischen Auftritt am vergangenen Samstag in Stuttgart will der HC Erlangen in seinem letzten Heimspiel vor eigenen Fans noch einmal die letzten vorhanden Kräfte bündeln und alles in die Waagschale werfen, um dem Favoriten aus dem hohen Norden ein Bein zu stellen. Die SG Flensburg-Handewitt liefert sich im Titelrennen um die Deutsche Meisterschaft seit Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem THW Kiel. Das Star-Ensemble der Flensburger gewann sein letztes Spiel auswärts bei der HSG Nordhorn-Lingen deutlich mit 38:28 und bleibt damit im Kampf um die Meisterschaft mit einem Punkt Rückstand in Schlagdistanz. Auch wenn der HC Erlangen, der auch in seinem letzten Heimspiel auf insgesamt neun etablierte Spieler verzichten muss, als klarer Underdog in die Partie gehen wird, können die Hausherren am kommenden Mittwoch das Zünglein an der Waage sein. Denn sollte das Team von Trainer Michael Haaß im Kampf David gegen Goliath über sich hinauswachsen, könnte sich die Deutsche Meisterschaft am 37. Spieltag in Nürnberg entscheiden. Neben absolutem Weltklasse Handball dürfen sich die fränkischen Handballfans am Mittwochabend auch auf eine geballte Ladung Emotionen freuen. Das Heimspielfinale wird traditionell immer sehr gefühlvoll, denn die Verabschiedungen der scheidenden HCE-Spieler werden nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für die Fans ein ganz besonderer Moment werden.
Wieder mit HCE-Fans
Der Geschäftsführer des HC Erlangen fiebert dem letzten Heimspiel der Saison entgegen: „Das letzte Heimspiel gegen Lemgo vor 1700 Zuschauern war ein voller Erfolg. Auch wenn es sportlich nicht zum Sieg gereicht hat, war die Stimmung und die Atmosphäre einfach einmalig. Man hat jedem in der Arena angemerkt, welch eine unglaubliche Freude es wieder ist, endlich wieder Handball mit Fans genießen zu können. Umso mehr freuen wir uns jetzt die besondere, gemeinsame Atmosphäre noch einmal am kommenden Mittwoch zum Saisonfinale erleben zu dürfen“, sagt René Selke vor dem Spiel und ergänzt: „Ich habe richtig Bock, die Jungs noch ein letztes Mal in unserem Handballwohnzimmer spielen zu sehen, denn das, was sie in den letzten Wochen trotz der unzähligen Verletzungen geleistet haben, ist einfach sensationell. Das Spiel am Samstag gegen Stuttgart hat gezeigt, was Leidenschaft, Kampf und Einsatz bewirken können. Es macht einfach nur Spaß, den Jungs bei der Arbeit zuzuschauen“.
Ein toller und kunterbunter Haufen
Michael Haaß weiß, was für eine schwere Aufgabe auf sein Team wartet, aber blickt ebenfalls voller Vorfreude auf den Kampf David gegen Goliath: „Zu allererst einmal ist das unser letzter Auftritt vor Publikum. Es war schon nach dem letzten Spiel gegen Lemgo so, dass die Mannschaft sich einfach wahnsinnig gefreut hat, wieder vor Publikum zu spielen. Das hat einfach so viel Spaß gemacht und das wollen wir wieder auf die Platte bringen und unseren letzten Auftritt in heimischer Halle genießen. Vor Flensburg muss man den Hut ziehen, sie haben auch eine sehr schwierige Saison mit vielen Verletzten gehabt und schaffen es dennoch, zwei Spieltage vor Schluss noch um die Meisterschaft zu spielen. Da habe ich einen riesigen Respekt vor. Das Spiel am Mittwoch wird sehr schwer für uns und mehr Außenseiter können wir eigentlich nicht sein, aber das Schöne ist, dass aus unserem kunterbunten Haufen eine richtige Mannschaft gewachsen ist. Ich garantiere für nichts, dass die Jungs nicht auch am Mittwoch noch einmal über sich hinauswachsen können", so HCE-Trainer Michael Haaß vor dem Spiel.
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